Wir beobachten eine Veränderung in der Forschungslandschaft: Neben Ansätzen der Grundlagenforschung setzten Forschergruppen immer mehr auf anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle zur Praxis, die eine tatsächliche Veränderung zum Ziel hat

Dr. Jennifer Blank, Leiter des Instituts für Bildungstransfer und eine der Herausgeberinnen

Vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels in Richtung Nachhaltigkeit wurde in den letzten Jahren der Begriff der „großen Transformation“ immer populärer. Er steht als Platzhalter für unterschiedliche Transformationsprozesse wie Digitalisierung, Klimawandel, Demographie oder Urbanisierung. Transformationen also, die den aktuellen globalen Herausforderungen begegnen und mit einem Wertewandel in der Gesellschaft einhergehen. Dementsprechend ist auch eine Veränderung in der Forschungslandschaft zu beobachten. Neben Ansätzen der Grundlagenforschung setzten Forschergruppen immer mehr auf anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle zur Praxis, die eine tatsächliche Veränderung zum Ziel hat. Damit eine solche Veränderung entsteht, bedarf es bestimmter Gelingensbedingungen. Diese herauszufinden, ist eine zentrale Frage der aktuellen Transformationsforschung. Eine Forschergruppe des Instituts für Bildungstransfer der Hochschule Biberach (HBC) hat sich im Rahmen eines vom Bund geförderten Drittmittelprojekts mit dieser Frage auseinandergesetzt und gemeinsam mit der International University und der Pädagogischen Hochschulen Weingarten einen Sammelband herausgegeben, der nun im Waxmann Verlag erschienen ist („Transformationsanspruch in Forschung und Bildung. Konzepte, Projekte, empirische Perspektiven“, ISBN 978-3-8309-4677-9).

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist diese Frage nicht nur wissenschaftlich, sondern ganz praktisch von Interesse, da die Hochschule mit vielen Partner*innen eng zusammenarbeitet – in der Region Biberach und darüber hinaus. Bei solchen Kooperationen stellen die Beteiligten oftmals fest, dass „es eine Herausforderung ist, die Schnittstelle so zu gestalten, dass Projekte einen Nutzen für beide Seiten bringen“, so die Wissenschaftlerin.


Der Sammelband ist unter der Herausgeberschaft von Dr. Jennifer Blank, Prof. Dr. Sonja Sälze (International University) und Prof. Dr. Claudia Bergmüller-Hauptmann (Pädagogische Hochschule Weingarten) als On-Demand-Publikation erschienen. Jennifer Blank und Sonja Sälzle (ehemals HBC) setzten 2019 - 2022 gemeinsam ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt um, das die Erforschung dieser Gelingensbedingungen transformativer Forschung zum Ziel hatte. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Claudia Bergmüller-Hauptmann, die während der Projektlaufzeit dem Projekt als Beirätin eng verbunden war, entstand der Idee, die vielen Perspektiven auf transformative Projekte in einer Publikation auszuführen. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, einige der einschlägigen Autor*innen aus dem Bereich der Transformationsforschung gewinnen zu können, aber auch unseren Nachwuchswissenschaftler*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren“, so Dr. Jennifer Blank. So sei ein Buch entstanden, das einen Überblick über den Transformationsanspruch verschiedener Disziplinen gebe, empirische wie konzeptionellen Zugängen vorstelle und konkrete Einblicke in Good-Practice Beispiele gebe. „Lesenswert ist der Sammelband damit nicht nur für die wissenschaftliche Community, sondern für alle, die sich für Projekte zwischen Hochschule und Praxis interessieren“, so Mitherausgeberin Dr. Jennifer Blank.

Mit Beiträgen beteiligt haben sich u.a. Professor*innen und Doktorand*innen der Hochschule Biberach. Als Open Access Publikation ist der Sammelband jedem zugänglich.

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